Mit Beginn des neuen Kita Gesetz haben alle Kinder das Recht auf 7h Betreuung am Stück incl. warmem Mittagessen. Das fordert einen strukturierten Kita Alltag mit Ritualen und sanften Übergängen in den jeweiligen Schlüsselsituationen.
Ankommen
Brauchen Kinder einen anderen Betreuungszeitraum und kommen dadurch schon sehr früh in die Kita, dann werden sie in der Frühgruppe betreut. Am frühen Morgen sind Kinder sehr sensibel und die Übergabe des Kindes an die Erzieher*innen braucht sehr viel Feingefühl und Achtsamkeit. Kinder sind am frühen Morgen besonders sensibel. Vielleicht gab es auch schon stressige Situationen zu Hause und das Kind ist unsicher und braucht einen sicheren Hafen. Aus diesem Grund versuchen wir, im Frühdienst die gleichen Erzieher*innen einzusetzen. Somit wissen die Kinder was sie am Morgen erwartet. Auch der Erzieher kennt genau seine Frühdienstkinder und baut entsprechend eine sichere Bindung zum Kind auf. Gemeinsam entwickeln Kind und Erzieher*in ein gutes Abschiedsritual. Ein positiver Start ist wichtig für den weiteren Tagesverlauf des Kindes.
Der Frühdiensterzieher*in begleitet das Kind zu seinem Garderobenplatz. Nachdem das Kind seine Jacke aufgehängt hat und die Kita-Tasche an den Taschenhaken gebracht hat, geht es mit in den Frühdienstraum. (der vorderste Gruppenraum, damit man das Ankommen der Kinder gut begleiten kann).
Nach dem Ausbau wird es der neue Bewegungsraum sein. Dieser liegt dann direkt am Eingang der Kita und bietet den Kindern noch mehr Möglichkeiten für das freie und selbst inszenierte Spiel.
Im Frühdienst gibt es Zeit zum kuscheln, zum ersten Frühstück, für Gespräche und auch für erste Spiele mit anderen Frühdienstkindern.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Kinder nach der Ablösephase, sehr gerne in ein Bewegtes Spielen übergehen. Sie dürfen im Frühdienst zum Beispiel mit den Fahrzeugen fahren und mit dem Hengstenberg Material ihre eigenen Bewegungsideen verwirklichen.
Übergabe in die Ankergruppen
Beginnt die Regelzeit in der Kita, werden die Kinder von ihren Bezugserzieher*innen im Frühdienst abgeholt. Es geht dann erst einmal in die jeweilige Ankergruppe. Hier können die Kinder mit Freunden aus dieser festen Gruppe spielen und gut in der Kita ankommen. Ab 9.00 Uhr wird den Kindern in der Turnhalle der Kita ein Bewegungsangebot vorgehalten. Hierzu können sich immer bis zu 15 Kinder aus den verschiedenen Gruppen einwählen und dann 20 Minuten nach Herzenslust ihren Bewegungsdrang ausleben.
Der Flur ist geöffnet und die Kinder können dort mit Fahrzeugen fahren und ebenfalls Kinder aus anderen Gruppen treffen. In den Gruppen werden verschiedene Angebote und Projekte angeboten, da können die Kinder ebenfalls freiwillig daran teilnehmen.
Bis zum Umbau frühstücken die Kinder in kleinen Gruppen und je nach den eigenen Bedürfnissen in ihrer Ankergruppe.
Nach dem Ausbau wird es ein Bistro geben, in das sich die Kinder dann einwählen können.
Die Ankergruppen schauen genau auf die Kinder und gestalten deren Kita Tag wie es hier in unserer Konzeption beschrieben ist. (Situationsansatz)
Übergang zum Mittagessen
Gegen 11 Uhr finden sich alle Kinder wieder in den Ankergruppen ein. Es gibt die Möglichkeit einen Morgenkreis zu gestalten oder sonstige, liebgewonnene Rituale in der Gruppe zu leben.
Bis zum Umbau essen die Kinder in ihren Ankergruppen. Sie gehen gemeinsam Händewaschen und decken anschließend gemeinsam den Tisch. Es gibt mehrere Tischgruppen, die Kinder bedienen sich am Buffet.
Es werden Vor-, Haupt- und Nachspeise angeboten. Die Kinder werden motiviert alles zu probieren, es gibt jedoch keinen Zwang und auch keine Verbote beim Nachtisch, wenn ein Kind etwas nicht probieren oder essen möchte.
Der tägliche Speiseplan kann von den Kindern mitgestaltet werden. Die Kinder hängen am Morgen die Essenskarten auf, damit jeder weiß, was es an diesem Tag zu essen geben wird und aus was das Essen besteht. (Don Bosko, Kita-Speiseplan)
Nach dem Ausbau werden die Kinder aller Gruppen im Bistro essen. Dann werden die Kinder je nach den gebuchten Betreuungsformen, unter Berücksichtigung der Altersstufen, zum Essen geholt.
So werden zum Beispiel zuerst unsere 2-3-jährigen Kinder zum Essen ins Bistro gehen. Bei dieser Gruppe ist dann auch der Übergang zum Schlafen oder ausruhen einfach umzusetzen, die Bedürfnisse sind ähnlich und die Kinder entscheiden, ob sie schlafen oder ausruhen wollen.
Ist die erste Gruppe mit dem Essen fertig werden die restlichen Gruppen ebenfalls in den jeweiligen Betreuungssettings zum Essen gehen. So ergibt sich eine Gruppe, bei der alle Kinder nach den 7h abgeholt werden. Dann gibt es noch Gruppen mit erhöhtem Betreuungsumfang.
Indem die Kinder während und nach dem Mittagessen nach den Betreuungsstunden zusammengefast werden, können sich auch am Nachmittag schöne Spiel- und Projektgruppen bilden. Somit kann der Nachmittag pädagogisch wertvoll gestaltet und genutzt werden. Nachmittagsprojekte können ungestört laufen.
Der Ablauf des Essens, mit Buffet, dem Speiseplan und dem Mitspracherecht der Kinder, wird beibehalten.
Übergang Schlafen, Ausruhen und Betreuungssettings
Nach dem Essen gehen die „Schlafkinder“ zum Schlafen. Eine Gruppe bietet Ausruhen an, die beiden anderen Gruppen beginnen erneut die Freispielphase mit den jeweiligen Möglichkeiten (Garten, Tischspiele, Flur), bis zur Abholung.
Nach dem Umbau:
Je nach Zuweisung in das passende Setting, gehen die Kinder schlafen, ausruhen oder in das richtige Betreuungssetting (7h und über die 7h hinaus).
Zum Schlafen stehen jedem Kind eine Matratze, Bettdecke und Kissen zur Verfügung. Der Schlafraum liegt ruhig und kann komplett verdunkelt werden. Hier entscheiden die Kinder, wie dunkel der Schlafraum sein darf. Es gehen feste „Schlaferzieher*innen“ mit zum Schlafen. Somit kennen sich Kind und Erzieher sehr gut und das Kind kann sich leichter fallen lassen. Die Kinder bringen für diese Tagesphase ihre individuellen Einschlafhelfer mit in die Kita.
Zum Ausruhen gibt es einen schönen Ruheraum, welcher zum Loslassen und Relaxen einlädt. Angeboten werden Vorlesegeschichten, Massage, ruhige Entspannungsmusik und auch Kinderyoga.
Nach dem Umbau:
In dem 7h Setting bereitet man den Abschluss vor. Wir gehen noch in den Garten, oder macht noch ein paar Tischspiele oder auch einen Abschlusskreis. Man bespricht noch einmal den Tag, was hat jedes Kind heute alles erlebt und gemacht.
Übergang Spätdienst
Kinder, welche auch nach 16.00 Uhr noch eine Betreuung benötigen, werden zu einer Spätdienstgruppe zusammengefasst. Der Spätdienst findet täglich in einer anderen Gruppe statt und mit Erziehern aus dieser Gruppe. Unsere Kinder freuen sich, zum Abschluss noch einmal in eine andere Gruppe zu dürfen und dort in einem kleinen Kreis zu spielen.
Nach dem Umbau sind unsere Kinder schon in den passenden Settings.
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